Geschichte in Geschichten

Das Mährisch-Jüdische Museum MEHRIN möchte die Geschichte des jüdischen Lebens in Mähren vorstellen. Hierzu gehören auch die tragischen Ereignisse des Holocaust und das anschließende Schweigen in der kommunistischen Ära. In besonderem Maße sollen authentische Lebensgeschichten mährischer Juden mithilfe der Technik des 21. Jahrhunderts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Weder die jüdischen Einrichtungen noch die Museen in Tschechien verfolgen in ihren Ausstellungen einen solchen Ansatz. Darüber hinaus fördert deren Zugang zu diesem Thema oft herkömmliche Stereotype über Juden und das Judentum. In stiller Übereinstimmung mit den NS-Thesen zum „Rassejudentum“ werden als Juden hauptsächlich bedeutende Künstler und Fabrikanten präsentiert, während arme, erfolglose und bedürftige Juden im etablierten Narrativ in der Regel nicht erscheinen.
Unser Projekt zielt darauf ab, an die vielfältige Geschichte bedeutender jüdischer Orte in Mähren sowie an konkrete jüdische Familien zu erinnern, wobei auch solche eingeschlossen sind, die ihre jüdische Religion abgelegt bzw. eine andere angenommen haben.
Im Mittelpunkt unseres Interesses stehen Alfred Löw-Beer, Baruch Placzek, Fritz Tugendhat oder Richard Teltscher, aber auch Anna Ticho, Sigmund Freud, Berta Schnabl, Ernst Wiesner, Markéta Nováková, Herbert Felix, Erich Korngold, Ruth Kopečková, die Brüder Haas, Bedřiška Felixová, Adolf Stránský, Gustav Mahler, Mariana Becková oder Rudolf Jelínek.
Das Mährisch-Jüdische Museum soll auch ein Dokumentationszentrum für den Holocaust in Mähren umfassen. Gleichzeitig wird das neue Gebäude mit einer reich ausgestatteten Bibliothek, einem Mehrzwecksaal für Vorträge, Vorführungen und Ausstellungen sowie einer Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche zu einem lebendigen öffentlichen Raum in der Innenstadt. Ein stilvolles Café darf ebenfalls nicht fehlen.
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Eine Chance für Brünn

Nach einem Jahr Vorbereitung wurde Anfang Februar 2022 ein internationaler Einladungswettbewerb zur Gestaltung des zentralen Museumsgebäudes ausgeschrieben, an dem die Architekturbüros MVRDV (Niederlande), Kengo Kuma & Associates (Japan), Cino Zucchi Architetti (Italien) und Bjarne Ingels Group (Dänemark) teilnehmen.

An der Spitze der neunköpfigen Jury steht Josef Pleskot, eine Legende unter den tschechischen Architekten.

Die Auswertung des Wettbewerbs und die Präsentation des Siegerentwurfs soll Anfang September 2022 stattfinden.

Das Ergebnis soll eine überzeugende Antwort auf die hundertjährige Herausforderung liefern, die Mies van der Rohe mit seinem Haus Tugendhat den anderen Architekten gestellt hat.

Es ist an der Zeit, für Brünn ein neues ikonisches Gebäude zu schaffen, das der Stadt seinen Stempel aufdrücken wird.

CZA CINO ZUCCHI ARCHITETTI
BIG – BJARKE INGELS GROUP
KENGO KUMA & ASSOCIATES
MVRDV

DER STIFTUNGSFONDS

Der Stiftungsfonds wurde am 25. Februar 2020 gegründet.

Seine Hauptaufgabe und sein Hauptanliegen ist die Errichtung des Holocaust-Dokumentationszentrums in Mähren. Darüber hinaus wird er eine Reihe von Aktivitäten in seinem Portfolio haben, die mit dieser schwierigen Aufgabe verbunden sind, wie die gemeinsame Organisation internationaler Konferenzen und internationaler Architekturwettbewerbe, das Sammeln von Artefakten im Zusammenhang mit jüdischer Tradition und Kultur, die Katalogisierung und akademische Beschreibung der gesammelten Exponate, die Herausgabe von Publikationen und weiteren  Druckschriften, die Organisation von Konzerten, Aufführungen, öffentlichen Diskussionen, Filmvorführungen im Zusammenhang mit den Hauptaktivitäten des Stiftungsfonds, die Beschaffung von Finanzmitteln für den Bau des Dokumentationszentrums und gemeinnützige Aktivitäten.

Der erste Direktor des Stiftungsfonds ist der Verleger und Schriftsteller Martin Reiner.

Mitglieder des Verwaltungsrates sind der Präsident des Verfassungsgerichts der Tschechischen Republik, der ehemalige Premierminister, Justizminister und Senator Dr. Dr. hc. Pavel Rychetský, die Bürgermeisterin der Stadt Brünn Dr. Markéta Vaňková, der Vorsitzende der Föderation der jüdischen Gemeinden in der Tschechischen Republik Ing. Dr. Petr Papoušek, der Senator und ehemaliger Rektor der Masaryk-Universität Doz. Dr. Mikuláš Bek und der Diplomat, ehemaliger Botschafter in Schweden, Irland, USA und Russland ,Dr. Petr Kolář.

Pavel Rychetský
Markéta Vaňková
Petr Papoušek
Mikuláš Bek
Petr Kolář

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